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Das Bremer Online Journal für Geschichtswissenschaften

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Bremen – Eine „Stadt der Kolonien“?

Bremen – Eine „Stadt der Kolonien“? Bremer
Kolonialpläne während der NS-Zeit (1935–1945)

Von Andreas Scharfenort
A. Scharfenort: Bremen – Eine „Stadt der Kolonien“? Bremer Kolonialpläne während der NS-Zeit (1935–1945) (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Eine kleine Gruppe von Kolonialrevisionist*innen übte während der NS-Zeit großen Einfluss auf die Bremer Stadtregierung aus. Parteimitglieder der NSDAP, Wissenschaftler*innen und Teile der Bremer Kaufmannschaft versuchten Bremen zum Zentrum deutscher Kolonialpolitik zu machen. Sie wollten der Stadt u.a. den inoffiziellen Zusatz „Stadt der Kolonien“ verleihen. Die dazugehörigen Korrespondenzen sind in Akten des Bremer Staatsarchivs überliefert. In dieser Arbeit werden Personen, Institutionen und Verbände vorgestellt, die den kolonialen Gedanken in Bremen förderten. Die Intentionen dieser kolonialen Akteure und wie sie untereinander vernetzt waren und zusammenarbeiteten, wird anhand konkreter Fallbeispiele erläutert.

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Der Radikalenbeschluss von 1972 in der Erinnerung betroffener Lehrer*innen

„Nach zwanzig, dreißig Jahren hängt das immer noch im einzelnen Menschen“ – Der Radikalenbeschluss von 1972 in der Erinnerung betroffener Lehrer*innen. Eine Oral-History-Untersuchung

Von Helen Gärtner
H. Gärtner: „Nach zwanzig, dreißig Jahren hängt das immer noch im einzelnen Menschen“ – Der Radikalenbeschluss von 1972 in der Erinnerung betroffener Lehrer*innen. Eine Oral-History-Untersuchung (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Zu den unbekannteren Kapiteln der westdeutschen Nachkriegsgeschichte zählt der Radikalenbeschluss, 1972 gefasst unter Bundeskanzler Willy Brandt. Sein Ziel war der Ausschluss mutmaßlich verfassungsfeindlicher Personen aus dem öffentlichen Dienst. Mehr als drei Millionen vornehmlich politisch links orientierte Personen wurden in den 1970er und -80er Jahren durch den Verfassungsschutz überprüft, es kam zur Anwendung von Disziplinarmaßnahmen und Entlassungen. Das große mediale und politische Echo verhallte, nachdem die Beschlusspraxis im Laufe der 1980er Jahre nach und nach zum Erliegen kam – heute steht die Wissenschaft einer Forschungslücke gegenüber, die erst seit wenigen Jahren sukzessive gefüllt wird.

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Johannes von Gorze

Die Legitimation der monastischen Reform in der Vita des Johannes von Gorze

Von Nils Foege
N. Foege: Die Legitimation der monastischen Reform in der Vita des Johannes von Gorte (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Der Abt Johannes von Gorze stirbt einen schweren Tod, seine Schüler und Weggefährten eilen herbei, stehen bestürzt und ratlos um ihren Mentor und fragen sich, ob sein langes Sterben womöglich auf ein verfehltes Leben zurückzuführen sei. Johannes war das Haupt einer monastischen Reformbewegung, die weit ausstrahlte. Zur Zeit seines Lebensendes jedoch ist sie unter Druck geraten und nun beschließen seine Anhänger, das Leben und Werk von Johannes (und damit zum Teil auch ihres) in einer Lebensbeschreibung einer Sichtung zu unterziehen.  Ihre Absicht ist es dabei, das Wirken des Johannes, das sinnbildlich für die Ideale der gesamten Reformbewegung steht, auf der Grundlage eines spezifischen Heiligkeitsverständnisses zu legitimieren. In dieser Untersuchung wird die Vita erstmals als Quelle für die Klosterreformbewegung des 10. Jahrhunderts genutzt und so wird diese Arbeit zu einem Plädoyer, das Potential dieses Textes auszuloten und sich der aufwendigen Forschung daran zu widmen.

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Schafferbuch der Bruderschaft der mitleidigen Maria

Edition des Schafferbuchs der Bruderschaft der mitleidigen Maria

Von Franziska Micheel
F. Micheel: Edition des Schafferbuchs der „Broderschup der medelidinge Marien“ 1510/20 (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Im späten Mittelalter gab es in Bremen, so wie in den meisten anderen Städten Europas auch, viele Bruderschaften. Trotz ihres Namens waren viele davon für Männer und Frauen offen. Manche hatten Laien und Geistliche als Mitglieder, meist waren es jedoch reine Laiengesellschaften, die sich unterschiedlichen Aufgaben widmeten. Zentral war allen jedoch das Totengedächtnis (Memoria) ihrer Mitglieder. Von den ca. 30 Bruderschaften am Ende des Mittelalters in Bremen ist die der „Mitleidigen Maria“ eine, von der immerhin Reste ihres Schafferbuchs überliefert sind. Es wird hier erstmals ediert.

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Friedrich Walburg

Ein bremischer Lehrer und Archäologe zwischen demokratischer Schulreform und nationalsozialistischer Kulturpolitik

Von Matthias Loeber und Jannik Sachweh
M. Loeber, J. Sachweh: Friedrich Walburg – Ein bremischer Lehrer und Archäologe zwischen demokratischer Schulreform und nationalsozialistischer Kulturpolitik (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Friedrich Walburg erlangte ab 1919 als Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft für Geschichtsunterricht des Bremischen Lehrervereins“ und Herausgeber der Schulbuchreihe „Geschichtsunterricht im neuen Geiste“ Bekanntheit. Trotz seiner Nähe zur sozialdemokratisch geprägten Schulreformbewegung in Bremen konnte er sich im Nationalsozialismus weiterhin erfolgreich als Pädagoge einbringen und erweiterte sein Tätigkeitsfeld um die prähistorische Archäologie.

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Im Glanze ihres Angesichts

Frauendarstellungen auf einem Kachelofen des späten 16. Jahrhunderts aus dem Bremer Stephaniviertel

Von Dorothea Leibinger
D. Leibinger: Im Glanze ihres Angesichts. Frauendarstellungen auf einem Kachelofen des späten 16. Jahrhunderts aus dem Bremer Stephaniviertel (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag behandelt die Analyse von Frauenbildern in der materiellen Kultur des späten 16. Jahrhunderts. Dabei werden 65 Bildkacheln mit Motiven aus der Mythologie, der Bibel und zeitgenössischen Figuren, die 2012 bei einer Ausgrabung im Stephaniviertel gefunden wurden, analysiert. Die Autorin untersucht die Frauendarstellungen auf diesen und leitet von ihnen die zeitgenössische Frauenrezeption ab. Zuerst leitet die Autorin in die Hintergrundgeschichte des Kachelofens als Symbol von Wohlstand, aber auch Prestige- und Repräsentationsobjekt ein.

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Die Serien „Die Borgias“ und „Borgia“ im Vergleich

Eine Untersuchung zur Vermittlung aktueller Normen und Werte in historischen Fernsehserien

Von Anselm Pell
A. Pell: Die Serien „Die Borgias“ und „Borgia“ im Vergleich: Eine Untersuchung zur Vermittlung aktueller Normen und Werte in historischen Fernsehserien (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Die Hausarbeit vergleicht die beiden modernen Serien „Die Borgias“ und „Borgia“ miteinander und untersucht dabei die Vermittlung aktueller Normen und Werte in historischen Fernsehserien. Hierzu erläutert der Autor zunächst den sich in der Renaissance entwickelnden Humanismus, dessen Anspruch es war, die Mitbürger*innen zu einem moralisch einwandfreien Leben anzuhalten. Für die Kirche bedeutete dies keine übermäßige Bevorzugung der eigenen Familie, keine sexuellen Kontakte und keine Nachkommen. Im Anschluss beschreibt er den Aufstieg der Familie Borgia und zeigt, dass bereits der erste Borgia-Papst Calixtus III. diesen Ansprüchen nicht gerecht wurde, als er seinen Vetter Luis Juan de Mila sowie Rodrigo Borgia zu Kardinälen machen ließ. Letzterer zeugte mit seiner langjährigen Geliebten Vanozza de Catanei seine vier wohl bekanntesten Nachkommen Cesare, Giovanni (Juan), Lukretia und Jofré, bevor er 1492 zum Papst gewählt wurde und den Namen Alexander VI. annahm.

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Die Familiennamen der Bremer Neubürgerinnen von 1433 bis 1463

Hinweise auf soziale Herkunft und gesellschaftliche Stellung

Von Franziska Micheel
F. Micheel: Die Familiennamen der Bremer Neubürgerinnen von 1433 bis 1463 – Hinweise auf soziale Herkunft und gesellschaftliche Stellung (PDF-Datei)

Zusammenfassung

In der Bachelorarbeit „Die Familiennamen der Bremer Neubürgerinnen von 1433 bis 1463 – Hinweise auf soziale Herkunft und gesellschaftliche Stellung“ wird der Frage nachgegangen, inwiefern die Familiennamen der Frauen aus dem spätmittelalterlichen Bremen Rückschlüsse auf deren soziale und gesellschaftliche Situationen zulassen. Dazu verwendet die Autorin das Bremer Bürgerbuch, welches von 1289 bis 1519 geführt wurde und insgesamt ca. 15.000 Namen von Bremer Neubürgerinnen und Neubürgern enthält.

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Bremer Baumwollträume

Bremer Wirtschaftsinteressen und das Streben nach Rohstoffautarkie im kolonialen Togo

Von Annika Bärwald
Annika Bärwald: Bremer Baumwollträume (PDF-Datei)

Zusammenfassung

In dem Artikel beschreibt die Autorin die Versuche einiger Bremer Kolonialisten, mithilfe der Nachkommen afroamerikanischer Sklav*innen eine Baumwollindustrie in der Kolonie Togo zu etablieren. Hierbei werden die Geschichte des Baumwollhandels im Deutschen Kaiserreich, die Entstehung der Bremer Baumwollbörse sowie die Rolle einiger Bremer Kaufmannsfamilien in Togo aufgezeigt. Außerdem werden die Pläne und Vorstellungen der Plantagenbesitzer*innen und Pflanzer*innen, die tatsächlichen Entwicklungen in der Kolonie sowie die Zustände für die Togoles*innen thematisiert.

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Der Tod und der Bunker Valentin

Von Felix Wnuck
Felix Wnuck: Der Tod und der Bunker Valentin (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Um dem Zweiten Weltkrieg eine Wende zu geben, begannen die Nationalsozialisten Mitte 1943 in Anbetracht der alliierten Lufthoheit mit dem Bau des Bunker Valentin in Bremen-Rekum, unter dessen schützendem Dach ein neuer U-Boot-Typ in Fließbandproduktion vom Stapel laufen sollte. Zur Verwirklichung dieses Großprojekts, das nie fertig gestellt wurde und bei dem insgesamt circa 2.000 Menschen unter grausamen Bedingungen ihr Leben verloren, wurden neben KZ-Häftlingen auch tausende von Zwangsarbeiter*innen aus den vom NS-Regime okkupierten Gebieten eingesetzt. In seiner Arbeit beschäftigt sich der Autor nicht nur mit dem Verbleib der sterblichen Überreste der beim Bau verstorbenen Zwangsarbeiter*innen, sondern auch mit der diesbezüglichen Erinnerungskultur in Bremen nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute.

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