Bonjour Geschichte

Das Bremer Online Journal für Geschichtswissenschaften

Autor: Redaktion Seite 1 von 5

Das „gemeine Buch“ von Schrebitz und Däbritz

Das „gemeine Buch“ von Schrebitz und Däbritz: Faksimile und Edition eines Dokuments freiwilliger Gerichtsbarkeit im Sachsen des 16. Jahrhunderts

Herausgegeben von Cordula Nolte, Viktor Pordzik und Jan Ulrich Büttner

Zusammenfassung

Vom Wintersemester 2013/14 bis zum Sommersemester 2015 bearbeiteten Studierende und Lehrende der Universität Bremen gemeinsam eine bisher völlig unbekannte Handschrift: das Gemeindebuch des Dorfes Schrebitz in Sachsen aus dem 16. Jahrhundert. Es gab keine Transkription, keinerlei Forschungsliteratur, keine direkten Hilfsmittel. Eine solche unverbrauchte, gewissermaßen „jungfräuliche“ Quelle aus dieser Zeit ist sehr selten. Für die Studierenden bedeutete das daher, Grundlagenforschung betreiben zu können. So konnten wir im Seminar Lernen und Forschen verbinden und historisches Arbeiten in all seinen Arbeitsstufen und Facetten erproben und anwenden. Das Ziel war es, eine zitierfähige Online-Edition zu erstellen, die den Standards einer historisch-kritischen Edition entspricht und der interessierten Öffentlichkeit wie der Forschung zugänglich gemacht werden kann. Hier liegt sie nun vor.

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Bremen – Eine „Stadt der Kolonien“?

Bremen – Eine „Stadt der Kolonien“? Bremer
Kolonialpläne während der NS-Zeit (1935–1945)

Von Andreas Scharfenort
A. Scharfenort: Bremen – Eine „Stadt der Kolonien“? Bremer Kolonialpläne während der NS-Zeit (1935–1945) (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Eine kleine Gruppe von Kolonialrevisionist*innen übte während der NS-Zeit großen Einfluss auf die Bremer Stadtregierung aus. Parteimitglieder der NSDAP, Wissenschaftler*innen und Teile der Bremer Kaufmannschaft versuchten Bremen zum Zentrum deutscher Kolonialpolitik zu machen. Sie wollten der Stadt u.a. den inoffiziellen Zusatz „Stadt der Kolonien“ verleihen. Die dazugehörigen Korrespondenzen sind in Akten des Bremer Staatsarchivs überliefert. In dieser Arbeit werden Personen, Institutionen und Verbände vorgestellt, die den kolonialen Gedanken in Bremen förderten. Die Intentionen dieser kolonialen Akteure und wie sie untereinander vernetzt waren und zusammenarbeiteten, wird anhand konkreter Fallbeispiele erläutert.

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Der Radikalenbeschluss von 1972 in der Erinnerung betroffener Lehrer*innen

„Nach zwanzig, dreißig Jahren hängt das immer noch im einzelnen Menschen“ – Der Radikalenbeschluss von 1972 in der Erinnerung betroffener Lehrer*innen. Eine Oral-History-Untersuchung

Von Helen Gärtner
H. Gärtner: „Nach zwanzig, dreißig Jahren hängt das immer noch im einzelnen Menschen“ – Der Radikalenbeschluss von 1972 in der Erinnerung betroffener Lehrer*innen. Eine Oral-History-Untersuchung (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Zu den unbekannteren Kapiteln der westdeutschen Nachkriegsgeschichte zählt der Radikalenbeschluss, 1972 gefasst unter Bundeskanzler Willy Brandt. Sein Ziel war der Ausschluss mutmaßlich verfassungsfeindlicher Personen aus dem öffentlichen Dienst. Mehr als drei Millionen vornehmlich politisch links orientierte Personen wurden in den 1970er und -80er Jahren durch den Verfassungsschutz überprüft, es kam zur Anwendung von Disziplinarmaßnahmen und Entlassungen. Das große mediale und politische Echo verhallte, nachdem die Beschlusspraxis im Laufe der 1980er Jahre nach und nach zum Erliegen kam – heute steht die Wissenschaft einer Forschungslücke gegenüber, die erst seit wenigen Jahren sukzessive gefüllt wird.

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Johannes von Gorze

Die Legitimation der monastischen Reform in der Vita des Johannes von Gorze

Von Nils Foege
N. Foege: Die Legitimation der monastischen Reform in der Vita des Johannes von Gorte (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Der Abt Johannes von Gorze stirbt einen schweren Tod, seine Schüler und Weggefährten eilen herbei, stehen bestürzt und ratlos um ihren Mentor und fragen sich, ob sein langes Sterben womöglich auf ein verfehltes Leben zurückzuführen sei. Johannes war das Haupt einer monastischen Reformbewegung, die weit ausstrahlte. Zur Zeit seines Lebensendes jedoch ist sie unter Druck geraten und nun beschließen seine Anhänger, das Leben und Werk von Johannes (und damit zum Teil auch ihres) in einer Lebensbeschreibung einer Sichtung zu unterziehen.  Ihre Absicht ist es dabei, das Wirken des Johannes, das sinnbildlich für die Ideale der gesamten Reformbewegung steht, auf der Grundlage eines spezifischen Heiligkeitsverständnisses zu legitimieren. In dieser Untersuchung wird die Vita erstmals als Quelle für die Klosterreformbewegung des 10. Jahrhunderts genutzt und so wird diese Arbeit zu einem Plädoyer, das Potential dieses Textes auszuloten und sich der aufwendigen Forschung daran zu widmen.

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Schafferbuch der Bruderschaft der mitleidigen Maria

Edition des Schafferbuchs der Bruderschaft der mitleidigen Maria

Von Franziska Micheel
F. Micheel: Edition des Schafferbuchs der „Broderschup der medelidinge Marien“ 1510/20 (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Im späten Mittelalter gab es in Bremen, so wie in den meisten anderen Städten Europas auch, viele Bruderschaften. Trotz ihres Namens waren viele davon für Männer und Frauen offen. Manche hatten Laien und Geistliche als Mitglieder, meist waren es jedoch reine Laiengesellschaften, die sich unterschiedlichen Aufgaben widmeten. Zentral war allen jedoch das Totengedächtnis (Memoria) ihrer Mitglieder. Von den ca. 30 Bruderschaften am Ende des Mittelalters in Bremen ist die der „Mitleidigen Maria“ eine, von der immerhin Reste ihres Schafferbuchs überliefert sind. Es wird hier erstmals ediert.

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1968: deutsch – global – politisch – emotional

1968: deutsch – global – politisch – emotional

Die Studierenden des Mastermoduls „Von Dutschke bis Dubček – 1968 global“ im Sommersemester 20181968: deutsch  global politisch emotional (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Im zehn Jahresrhythmus wird der Büchermarkt mit neuen und wieder neuaufgelegten Werken zu 1968 überflutet. Es scheint, als gebe es in der Bundesrepublik Deutschland neben dem Nationalsozialismus und der Wende 1989 kein anderes Ereignis, welches das Land so geprägt hat und die Gemüter bis heute erhitzt.

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Bremer „Resonanzräume der Erinnerungskultur“

Bremer „Resonanzräume der Erinnerungskultur“

Die Bonjour-Redaktion im Wintersemester 2018/19Bremer „Resonanzräume der Erinnerungskultur“ (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Die Erinnerungsjahre 2018/19 veranlassten die Redaktion von Bonjour Geschichte, zwei Sonderausstellungen, im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven (https://dah-bremerhaven.de/) und im Focke-Museum in Bremen (https://www.focke-museum.de/), sowie eine szenische Lesung aus der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ (https://www.sprechende-akten.de/) zu besuchen. Daraus entstanden die folgenden Rezensionen und Essays.

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Friedrich Walburg

Ein bremischer Lehrer und Archäologe zwischen demokratischer Schulreform und nationalsozialistischer Kulturpolitik

Von Matthias Loeber und Jannik Sachweh
M. Loeber, J. Sachweh: Friedrich Walburg – Ein bremischer Lehrer und Archäologe zwischen demokratischer Schulreform und nationalsozialistischer Kulturpolitik (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Friedrich Walburg erlangte ab 1919 als Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft für Geschichtsunterricht des Bremischen Lehrervereins“ und Herausgeber der Schulbuchreihe „Geschichtsunterricht im neuen Geiste“ Bekanntheit. Trotz seiner Nähe zur sozialdemokratisch geprägten Schulreformbewegung in Bremen konnte er sich im Nationalsozialismus weiterhin erfolgreich als Pädagoge einbringen und erweiterte sein Tätigkeitsfeld um die prähistorische Archäologie.

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Im Glanze ihres Angesichts

Frauendarstellungen auf einem Kachelofen des späten 16. Jahrhunderts aus dem Bremer Stephaniviertel

Von Dorothea Leibinger
D. Leibinger: Im Glanze ihres Angesichts. Frauendarstellungen auf einem Kachelofen des späten 16. Jahrhunderts aus dem Bremer Stephaniviertel (PDF-Datei)

Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag behandelt die Analyse von Frauenbildern in der materiellen Kultur des späten 16. Jahrhunderts. Dabei werden 65 Bildkacheln mit Motiven aus der Mythologie, der Bibel und zeitgenössischen Figuren, die 2012 bei einer Ausgrabung im Stephaniviertel gefunden wurden, analysiert. Die Autorin untersucht die Frauendarstellungen auf diesen und leitet von ihnen die zeitgenössische Frauenrezeption ab. Zuerst leitet die Autorin in die Hintergrundgeschichte des Kachelofens als Symbol von Wohlstand, aber auch Prestige- und Repräsentationsobjekt ein.

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Besprechung zu „Der Blinde Fleck. Bremen und die Kunst in der Kolonialzeit“

Ausstellung der Bremer Kunsthalle

Von Anne Stammwitz
Bildquelle: Bonjour Geschichte Redaktion

Ein Versuch transparenter Vergangenheitsdarstellung

Hier clashen Welten aufeinander: Die Bremer Kunsthalle ist, nach dem Tate Britain, das zweite Kunstmuseum Europas, was sich mit seiner kolonialen Vergangenheit auseinandersetzt und die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert. Mit „Der Blinde Fleck“ gelingt Julia Binter eine Ausstellung voller Kunst, Geschichte, Ambivalenzen und Mehrdeutigkeiten.

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